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Morphogenese 03   Funktionsmodelle der Aura

Neurale kontra vaskuläre Migräneaura-Theorie

Eine Migräneaura-Theorie muß in der Lage, sein alle wesentlichen Prozesse, die bei der Entstehung einer Aura eine Rolle spielen, widerspruchsfrei zu erklären. Ein besonders charakteristisches Merkmal der Aura ist das Wandern ihrer Symptome. So wandert zum Beispiel während einersomatosensorischen Aura ein Kribbelgefühl den Arm entlang oder eine visuelle Aura wandert durch das Gesichtsfeld. Die "Migration" der Symptome war wahrscheinlich sogar namensgebend für diese Krankheit.

Dieses Wandern im "Sinnesraum" kann man unmittelbar mit einen Wandern der biochemischen und physiologischen Prozessen in Verbindung setzen. Dies beruht auf der Tatsache, dass sowohl die Körperoberfläche als auch unser Gesichtsfeld und alle anderen Abbilder unserer Sinnesorgane topographisch auf der Großhirnrinde angeordnet sind. Sucht man nun nach den biochemischen und physiologischen Prozessen der Aura, müssen diese folglich über eine bestimmte Eigenschaft verfügen: Sie müssen durch die Großhirnrinde wandern können!

Während einer Aura können auch unbewegte neurologische Reiz- und Ausfallerscheiningen auftreten. Diese könnten ätiologisch eine eigene Symptom-Kategorie bilden. Man muß die unbewegten Reiz- und Ausfallerscheiningen aber nicht notwendigerweise als ein gesondertes Phänomen betrachten. Sie könnten einen Grenzfall der bewegten Symptome mit unendlich langsamer Ausbreitung sein (umgekehrt könnte man dagegen nicht eine Theorie rein statischer Phänomene aufstellen und die bewegten Symptome als Grenzfall betrachten).

Die Frage nach der raum-zeitlichen Ausbreitung ist der zentrale Streitpunkt in der momentanen Diskussion um die Ursachen einer Migräneaura. Unstrittig ist, daß es zu einer Reduktion des regionalen Blutfußes im Gehirn kommt. Ob diese aber die Aura verursacht oder nur folge einer neuralen Störung ist bleibt unklar.

Neurale Migräneaura-Theorie

Visualisierung des Propogationsmechnismus im neuralen Modell der Migräneaura

Visualisierung des Propogationsmechnismus im neuralen Modell der Migräneaura

Die neurale Migräneaura-Theorie sieht in einer neuralen Störung die Ursache der Migräneaura. Die Störung setzt lokal ein und greift auf Nachbarzellen über. Die räumliche Distanz zwischen benachtbarten Zellen wird mit Diffusion einer freigesetzten Triggersubstanz überbrückt. Ist ein Konzentrationsschwellenwert in einer Nachbarzelle erreicht, setzt auch diese Zelle die Triggersubstanz frei. Ein solches Reaktions-Diffusions-Verfahren, daß zur Wellenausbreitung führt, ist nicht nur in der Großhirnrinde beobachtet worden. Vielen biologische Systeme machen sich diesen Mechnismus zu nutze. Allerdings ist bisher nie ein direkter Nachweis gelungen, das die Propagation der Aurasymptome durch eine Reaktions-Diffusions-Kopplung in Nervengewebe getragen wird.

Vaskuläre Migräneaura-Theorie

Visualisierung des Propogationsmechnismus im vasulären Modell der Migräneaura

Visualisierung des Propogationsmechnismus im vasulären Modell der Migräneaura

In der vaskulären Migräneaura-Theorie kommt der Minderdurchblutung ein kausale Bedeutung zu. Infolge unzureichender Blutzufuhr kommt es zur Mangelversorgung und dann zur sogenannten Ischämie. Der ischämische Zustand propagiert, weil die jeweiligen Schwellenwerte für eine Ischämie räumlich verschiedenen sind.

Literatur

Dahlem M A, Müller S C. Reaction-diffusion waves in neural tissue and the window of cortical excitability. Annalen der Physik 2004. 13,442-449.
Friberg L, Olesen J, Lassen N A, Olsen T S, Karle A. Cerebral oxygen extraction, oxygen consumption, and regional cerebral blood flow during the aura phase of migraine. Stroke 1994. 25:974-979.
Lauritzen M. Pathophysiology of the migraine aura. The spreading depression theory. Brain 1994. 117 :199-210.
Olsen TS. Pathophysiology of the migraine aura: the spreading depression theory. Brain 1995. 118: 307-308.

Autor: Markus Dahlem
Zuletzt geändert am: 20. Juli, 2004

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