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Störung der Sprache   Positive und negative Symptome

Alice-im-Wunderland-Syndrom

Störungen des Körperschemas, wie sie Charles Lutwidge Dodgson, alias Lewis Carroll, in seinem Buch "Alice im Wunderland" beschrieb, können auch während einer Migräne-Attacke auftreten.

Alice im Wunderland, Handschriftliches Original

Das berühmte Kinderbuch veröffentliche Dodgson unter seinem Pseudonym 'Lewis Carroll' im Jahr 1865.

Alice In Wunderland Alice hinter den Spiegeln

Amazon Autorenporträt

Lewis Carroll, 1832 - 1898, war Dozent für Mathematik in Oxford. Seine Erzählungen über die kleine Alice gehören zu den bekanntesten und meistzitierten Texten der englischen Literatur. Sie sind Klassiker der Nonsensliteratur. Sir John Tenniel, 1820 - 1914, war Illustrator und Karikaturist für englische Zeitschriften, u.a. für Punch. Er hat neben Alice noch weitere Kinderbücher illustriert.

Amazon Autorenporträt © 2004 Amazon.

Mythos oder Wirklichkeit?

Die Migräne-Aura könnte die Inspiration für Lewis Carroll's Beschreibungen sein, sowohl in "Alice im Wunderland" als auch später in "Alice hinter den Spiegeln" (1871). Dies schlugen Wissenschaftler in der englischen Zeitschrift Lancet 1999 erneut vor und legten für die viel umstrittene These neue Beweise vor.

Schon 1952 beschrieb Lippman eigentümliche Halluzinationen des Körperschemas, die bei Migräne auftreten, und er schlug vor, Carroll könnte seine eigenen Migräneerfahrungen in seinen beiden Büchern verarbeitet haben. Todd prägte dann 1955 die Bezeichnung "Alice-im-Wunderland-Syndrom" für diese Phänomene.

Diese Theorie wurde immer wieder angefochten, da Carroll, bevor er seine Bücher schrieb, scheinbar nie in seinen Tagebucheinträgen Migränesymptome erwähnte. Dr. Klaus Podoll von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der RWTH Aachen und Derek Robinson von Berkshire (GB) fanden überzeugende Hinweise auf eine Beziehung.

Zwei Hinweise, eine Zeichnung und ein Eintrag, deuten darauf hin, dass Carroll schon vor der Konzeption seines ersten Buches die Symptome der Migräne-Aura erlebte.

Zunächst ist ein Frontispiz aus Carroll's Familienmagazin "Mischmasch", das er zwischen 1855 und 1862 veröffentlichte, mit einem fehlenden Bereich zu sehen. Die fehlende Fläche ähnelt einem blinden Fleck, wie er zeitweise während einer Migräne-Aura auftreten kann.

Titelseite Mischmasch

Am 12. Januar 1856 dann dieser Tagebucheintrag: "Konsultierte Mr. Bowman, Augenarzt, wegen meines rechten Auges: er scheint nicht zu denken etwas könnte zur Abhilfe getan werden, er empfiehlt mir aber weder allzu lang am Stück zu lesen noch im Zug und nur bei sehr hellem Kerzenlicht"

Die Wissenschaftler denken, daß Carroll's Sehbeschwerden auf eine Migräne-Aura hindeuten, ein Symptom, das zu seiner Zeit unter den Ärzten nicht weit bekannt war. Sie behaupten, dass wenigstens einige der Abenteuer von Alice auf persönlicher Wahrnehmung beruhen, anders seien die zahlreichen Übereinstimmungen der beschrieben Erlebnisse mit Aura-Symptomen nicht überzeugend zu erklären.

Weitere Literatur

Lippman CW. Certain hallucinations peculiar to migraine. J Nerv Ment Dis 1952; 116: 346-351.
Lippman CW. Hallucinations of physical duality in migraine. J Nerv Ment Dis 1953; 117: 345-350.
Todd J. The syndrome of Alice in Wonderland. Can Med Assoc J 1955; 73: 701-704.
Podoll K, Ebel H. Halluzinationen der Körpervergrößerung bei der Migräne. Fortschr Neurol Psychiat 1998; 66: 259-270.
Podoll K, Robinson D. Lewis Carroll's migraine experiences. Lancet 1999; 353: 1366.
Podoll K, Robinson D. Out-of-body experiences and related phenomena in migraine art. Cephalalgia 1999; 19: 886-896.
Podoll K, Robinson D. Macrosomatognosia and microsomatognosia in migraine art. Acta Neurol Scand 2000; 101; 413-416.
Podoll K, Robinson D. Self-report of the syndrome of Alice in Wonderland in migraine. Neurol Psychiat Br 2000; 8: 109-110.
Podoll K, Robinson K. Splitting of the body image as somesthetic aura symptom in migraine. Cephalalgia 2002; 22: 62-65.

Alice hinter den Spiegeln, Illustration Kapitel 2

Autor: Dr. med. Klaus Podoll
Letzte Aktualisierung der Seite: Montag September 12. 2005.

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